Garde-Reiter-Regiment (1.Schweres Regiment)

  • 23. Kavalleriebrigade (1.Sächs.)
  • Brigadekommandeur: Oberst v. der Decken
  • Garnison: Dresden
  • Chef des Regiments: S.M König Friedrich August III von Sachsen
  • Kdr. des Regiments: Oberstlt. Frhr. v. Friesen

Das Regiment wurde im Jahre 1680 mit der Benennung „Regiment zu Roß Graf v. Promnitz“ errichtet. Es war das älteste Kavallerie-Regiment der sächsischen Armee, gleichzeitig auch eines der ältesten der deutschen Armee im Jahre 1913/14. In den 240 Jahren seines Bestehens trug es verschiedene Bezeichnungen.

1695 Kürassier-Regiment          
1735 Kürassier-Leib-Regiment
1763 Leib-Kürassier-Regiment
1764 Kurfürst-Kürassier-Regiment
1800 Kurfürst-Kürassiere
1806 Regiment König-Kürassiere
1807 Leib-Kürassier-Garde
1822 Garde-Reiter-Regiment

Das Regiment, das von seiner Errichtung an in der Residenz Dresden in Garnison stand, hatte als Garde-Regiment stets Wache und Schutz des königlichen Schlosses zu übernehmen und wurde bei allen Hoffestlichkeiten des Königshauses eingesetzt. Die Uniform des Regiments glich der der preußischen Garde-Kürassiere. Beim Wachdienst zu Fuß, auf der so genannten „Herrenwache“, wurden Stulpenhandschuhe getragen. Im Jahre 1907 wurde anstelle des bisherigen weißen Haarbusches zu Paraden ein silberner Löwe auf den Helm geschraubt. So zeigten die sächsischen Garde-Reiter im Hofdienst ein ähnliches Bild wie das preußische Regiment Gardes du Corps in Potsdam bzw. in Berlin. Das Regiment ritt hellbraune Pferde.

Aus den Feldzügen

Das älteste Kavallerie-Regiment der sächsischen Armee befand sich in seiner langen und wechselvollen Geschichte auf allen wichtigen Kriegsschauplätzen in Europa und nahm an zahlreichen Schlachten und Gefechten mit oft wechselnden Verbündeten teil. Der erste Einsatz des Regiments erfolgte 1683 gegen die Türken vor Wien. Dann kämpfte es gegen Frankreich, im Spanischen Erbfolgekrieg und in Polen. Im 1. Schlesischen Krieg von 1741/42 stand und focht das Regiment auf preußischer Seite gegen Österreich. Im 2. Schlesischen Krieg von 1744/45 focht das Regiment mit Österreich gegen Preußen und geriet in die Niederlage von Hohenfriedberg und Kesselsdorf. Auch im 3. Schlesischen – dem Siebenjährigen – Krieg von 1756-1763 stand das Regiment aufgrund der preußenfeindlichen Politik des Staatsministers Graf Brühl ebenfalls auf der Seite der Österreicher gegen Preußen. Die kurfürstlich sächsische Armee wurde 1756 bei Pirna eingeschlossen und musste vor Preußen kapitulieren. Die Reiter wechselten teils zu preußischen und teil zu österreichischen Kavallerie-Regimentern über. Im Jahre 1806 kämpfte das wieder neu aufgestellte Regiment zunächst mit Preußen gegen Frankreich bei Jena. Dann, nach dem Beitritt zum Rheinbund, standen die Königs-Kürassiere unter Napoleon I. gegen Österreich und nahmen an der schlacht bei Wagram teil.

Im Jahre 1812 bleib das Regiment als Leibwache des Königs in der Residenz und wurde so vor der Vernichtung im Feldzug Napoleons I. gegen Russland verschont. Im Jahre 1813 kämpfte es wieder mit Frankreich gegen die Verbündeten – Österreich, Preußen und Russland vor Bautzen und Dresden. In der Völkerschlacht bei Leipzig begab sich der König am 19.Oktober 1813 in die Gefangenschaft der Verbündeten und löste Sachsen so vom Rheinbund. In den Jahren 1814/15 stand das Regiment dann unter Feldmarschall Blücher gegen Frankreich. Nach der Teilung Sachsens auf dem Wiener-Kongreß am 2.Mai 1815 wurde ein Teill des Regiments in preußische Dienste eingegliedert und kam zum 12.Husaren-Regiment, dem späteren „Thüringischen Husaren-Regiment 12“.Im Feldzug 1866 Preußen gegen Österreich stand das Regiment gegen Preußen, im Feldzug 1870/71 dann auf Seite aller deutschen Staaten gegen Frankreich.