3. Kgl. Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 20
Die Bautzener Husaren wurden zwar erst 1910 aufgestellt,doch dies macht sie aber auch so interessant. Es war eines der letzten Neuaufstellungen des damaligen Deutschen Reiches und was die Besonderheit ist, es war das erste was in Feldgrauer Uniform eingekleidet wurde. Der Großteil folgte erst mit der Mobilmachung zum 1. Weltkrieg 1914. Bis dahin wurde bei den anderen Regimentern der so genannte bunte Rock aufgetragen. So fand auf Befehl SR. Majestät des Königs im Sommer 1910 bei vier anderen Sächsischen Kavallerieregimentern die Auslosung je einer Eskadron zur Bildung des neuen Regiments statt.
Das Los traf:
- die 3. Eskadron des 1.Hus.-Rgt. Nr. 18 Großenhain
- die 4. Eskadron des 2. Hus.-Rgt. Nr. 19 Grimma
- die 3. Eskadron des 1. Ulan-Rgt. Nr. 17 Oschatz
- die 3. Eskadron des 2. Ulan-Rgt. Nr. 18 Leipzig
Aus Abgaben dieser Eskadrons, in der genannten Reihenfolge im neuen Regiment als 1., 2., 3., 4. Nummeriert, wurde die 5. Eskadron gebildet. So zogen bereits am 24. September 1910 jene 4 Eskadrons in die festlich geschmückte neue Garnisonsstadt Bautzen ein.
Auf dem Hauptmarkt nahm man Aufstellung, wo bereits der Rat der Stadt mit Herrn Oberbürgermeister Dr. Kaeubler auf einer festlich geschmückten Tribüne Platz genommen hatten. Nach den üblichen Begrüßungs- und Lobreden, zogen die nun Bautzener Husaren in Ihre neue Friedrich –August-Kaserne. Am Abend wurden die grauen Bautzener Husaren in vier Lokalen seitens der Stadt auf das Freundschaftlichste und Reichlichste bewirtet. Hier gab es für jeden Husaren ein Zigarettenetui mit eingeprägtem Stadtwappen als Willkommensgruß. Offiziell gilt der 01. Oktober 1910 als Gründungstag des Regiments.
Am Sonntag darauf begann um 01.00 Uhr mittags mit dem Aufzug der ersten Kasernenwache der Militärdienst für die Husaren.Bis 1914 nahm man an mehreren Manövern und Reitveranstaltungen teil wo man stets lobend hervortrat.
Am 9. Juli 1914 rückten mit schmetternden Trompeten die auf dem Rückmarsch von Zeithain vor Bautzen zum Regimentsverbande gesammelten Eskadrons in Bautzen ein. Es sollte das letzte mal sein!
Mit der Mobilmachung vom 2. -6. August 1914, begann auch für unser Regiment der 1. Weltkrieg. Zunächst ging man noch geschlossen nach Frankreich, wo man an Maas und Marne kämpfte. Doch schon bald ging es zurück und das Regiment wurde auf unterschiedlichen Kriegsschauplätzen eingesetzt. So wurde die 2. Eskadron nach Weißrussland und die Ukraine verlegt, während die anderen Eskadrons in Frankreich und Belgien verblieben. Mit dem Kriegsende am 11. November 1918 erfolgte auch der Rückmarsch der einzelnen Eskadrons in ihre Garnison nach Bautzen. 78 Husaren sind im laufe des Krieges gefallen. Ihnen wurde im Bautzener Dom eine Gedenktafel errichtet. Die Demobilmachung und Abwicklung des Regiments vollzog sich glatt, nach den erlassenen Bestimmungen und wurde am 9. April 1920 als beendet gemeldet. Bereits im Dezember 1919 wurde in folge des Versailler Vertrages mit Abbau des dt. Heeres, das Reiterregiment Nr. 12 gegründet. Hier wurde aus früheren Angehörigen des 18. und 20. Husarenregimentes, die 2. Eskadron gebildet. Diese wurde die Traditionseskadron der Bautzener grauen Husaren. Das heißt, dass eine Eskadron die Tradition eines ganzen Regimentes weiter pflegte.
Ihre Übersiedelung nach Großenhain erfolgte im April 1920.
Weiterhin gründete sich bereits am 15. Mai 1919 eine „Vereinigung ehemaliger 20er Husaren“ sowie am 15. August der „Verein der Offiziere der ehem. 3. Kgl. Sächs. Husarenregiments Nr.20“.
Ende des 3. Reiches 1945 endete auch jegliche Tradition im deutschen Osten, es galt von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen. Erst mit der Wende 1990 konnten sich wieder Vereine gründen und dies geschah ja, wie jeder weiß, reichlich. So bemühen sich seit längerer Zeit einige sächsische Vereine um die Aufarbeitung und Darstellung der sächsischen Kavallerie-Regimenter zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches. Mit Veranstaltungen wie die Sächsischen Kavallerie-Tage in Großenhain der 18.Husaren oder mit dem Sommerlager der sächsischen Kavallerie-Schule bei Grimma der 19. Husaren versuchen diese beiden Vereine diese Zeit wieder etwas lebendig werden zu lassen.
Interessengemeinschaft "Bautzener Husaren"
Auf diesem Wege suche ich Gleichgesinnte die mit mir eine Interessengemeinschaft "Bautzener Husaren" gründen...
Seit 10 Jahren bin ich Mitglied im „Verein Historischer Uniformen des Deutschen Kaiserreiches 1871-1918 e.V.“. Mein Hauptinteresse gilt den deutschen Husaren und ganz besonders den grauen aus Bautzen. Nun kurz gesagt ich suche Gleichgesinnte die alles so sammeln oder einfach nur Interesse an der Sache haben. Hierzu gehört alles was so mit den "Bautzenern" zu tun hat Fotos, Uniformierung, Literatur, Geschichten oder kleine Anekdoten oder was so noch da ist, die Kaserne oder vielleicht auch die Gedenktafel im Dom. Ich selber Stelle das Regiment in Uniform dar und trage so alles zusammen wie es so aus der Ferne geht.
Hier noch meine Adresse für eventuelle Gleichgesinnte bzw. Interessenten:
Udo Kügler
Korbußen Nr. 35
07554 Korbußen/Thüringen
Tel. 036602/36760
Funk: 0172/7940894
Mail: udokuegler [at] gmx.de
Quellennachweis:
Karl Edler von der Planitz: Regimentsgeschichte "Das 3. Kgl. Sächs. Husaren-Regiment Nr. 20"
Termine
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