2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55

Das Feldartillerie Regiment Nr. 55 war ein junges Regiment. Es wurde laut A.C.0. vom 17.4.1899 aus Abgaben der Regimenter FAR. No. 19 , 21, 24, und 60 errichtet. Ab dem 1. 10. 1899 nannte es sich "Feldartillerie - Regiment No. 55". Am Kaisergeburtstag dem 27.01.1902 wurde ihm der Name "2. Thüringisches" verliehen. Das Regiment bildete mit FAR. No. 19 die 38. Feldartilleriebrigade und gehörte zur 38. Infanteriedivision im Verband des XI. AK. der 3. Armee des Generalobersten v. Hausen an. Garnisonstandort war von 1900-1919 Naumburg an der Saale. (1899 lag die 1. Abteilung in Naumburg, die 2. Abteilung in Erfurt.)

Kommandeure waren:

  • 1.10.1899 Franke
  • 22.4.1902 v. Feucht
  • 25.3.1907 Wischer
  • 29.5.1910 Anton
  • 18.11.1911 v. Sandrart
  • 12.12.1914 v. Conta
  • 5.03.1917 Kraehe (bis Kriegsende)

An der China- Expedition 1900, nahmen 4 Offiziere, 18 Unteroffiziere und Mannschaften teil. In Deutsch- Südwest von 1904-1907 nahmen 6 Offiziere und 17 Unteroffiziere und Mannschaften teil. Die Stärke des Regiments betrug am 2.08.1914: 49 Offiziere, 3 Ärzte, 4 Veterinäre, 2 Zahlmeister 1330 Unteroffiziere und Mannschaften, 1300 Pferde, 2 Abteilungen mit je 6 Batterien mit je 6 Geschützen. Die I. Abteilung war mit der Feldkanone 96 n.A. ausgerüstet und die 2. Abteilung mit der Feldhaubitze 98/09. Dazu gehörten noch 2 leichte Munitionskolonnen mit 84 Munitionswagen.

Im Weltkrieg war das Regiment auf dem östlichen als auch auf dem westlichen Kriegsschauplatz eingesetzt. So in Belgien, Ostpreußen, Polen, bei Noyon, vor Verdun, in der Sommeschlacht, in der Champagne, in Flandern, bei Armentieres und zuletzt als "Grenzschutz West". Ende Dezember kommt das Regiment in seiner alten Garnisonsstadt an, wo es freudig begrüßt wird. Am 27. Dezember 1918 ist vormittags Paradeaufstellung, dann in langen Festzuge, die neun Batterien hinter der Regimentsmusik , durch die Stadt. Überall auf das herzlichste begrüßt. Dann folgen Tage der Auflösung. Die "Batterie Schreiber" ging in der Minenwerferkompanie des Erfurter Infanterieregiments, deren Hauptbestanteil sie bildete, auf. Die Batterie "v.Hiller" bildete in gleicher Weise die 1. Esk. der 6. (preußischen) Fahrabteilung in Celle. Keine Batterie konnte in das Reichsheer übernommen werden. Die Tradition übernahm die 3. Battr. des AR. 5 in Fulda, später in der Wehrmacht das AR. 14, deren Traditionsverband es heute noch gibt.

Es starben im Weltkrieg 46 Offiziere und 358 Unteroffiziere und Kanoniere. Zum Andenken an die Gefallenen wurden vom Offiziersverein „Barbara", der sich am 15.3.1919 gründete, und anderen Traditionsverbänden 1921 in der Wenzelkirche in Naumburg, Gedenktafeln mit den Namen der Toten des Regiments enthüllt.

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