Kaisermanöver 2012 in Liebstedt
In diesem Jahr fand vom 17. bis 19.08.2012 das Kaisermanöver wieder einmal in der Ordensburg Liebstedt statt. Nachdem bis Freitagabend der größte Teil der Kameraden angereist war und die manövermäßige Quartiernahme mit einem Marsch der Truppenteile durch den Ort Liebstedt abgeschlossen wurde, stand der Samstag nun ganz im Zeichen der gefechtsmäßigen Ausbildung. Sowohl Mannschaften und Unteroffiziere als auch die Herrn Offiziere hatten hier die Gelegenheit sich in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten wie auch im militärischen Wissen und Dienstbetrieb zu vervollkommnen.
Während Herr Oberst König und Sergeant König die Ausbildung der Truppen leiteten, unterwies Herr Oberstleutnant Sievert als Gast vom Offizier-Verein in einem erfrischenden und informativen Vortrag die anwesenden Herrn Offiziere in den Grundlagen der Kartenarbeit und Feldkunde. Bereichert wurde diese theoretische Abhandlung durch eine von ihm geleitete Geländebegehung mit den Offizieren, bei der praktische Exercitien in der Bestimmung von Zielen durchgeführt wurden. Im Anschluss an diesen "Übungsritt per pedes" folgte durch einen Angehörigen des Generalstabes eine kurze Belehrung über die Grundsätze der Disposition und Anlage von Manövern für Regiment und Brigade. Diese Instruktionsstunde fand ebenfalls in einer praktischen Arbeit ihren Höhepunkt. Alle an der Ausbildung teilnehmenden Offiziere entwickelten nämlich gemeinsam anhand der Karte und einer vom Generalstab vorgegebenen allgemeinen und besonderen Kriegslage die Gefechtsaufträge für die Parteiführer der Felddienstübung, die für den Nachmittag angesetzt wurde.
In dieser Gefechtsübung hatte die "Partei Blau" die Aufgabe, das in der Ordensburg befindliche Ortsbiwak gegen die angreifende "Partei Rot" zu verteidigen. Diese Aufgabe wurde von "Blau" hervorragend gelöst. Auch die "Partei Rot" handelte – wenngleich ihr die Einnahme des Biwaks letztlich doch nicht gelang – gemäß den taktischen Grundsätzen und stellte mit zielstrebigem Einsatz ihr Können auf dem Gefechtsfeld unter Beweis. Aufklärung und Vorposten wurden von allen Unterführern zielgerichtet eingesetzt und es kam relativ zügig zur Gefechtsentwicklung. Hier traf die in Schützenlinie vorstoßende "rote" Infanterie schnell auf den "blauen" Verteidiger, welcher die natürliche Deckung der Burgmauer ausnutzend auch die durch "Rot" im letzten Moment versuchte Flankenfassung gezielt abzuwehren verstand. "Blau" forderte zur Absicherung seiner Verteidigungsoperation noch Artillerieunterstützung an, welche die ihr zugewiesenen Aufgaben durch zügiges Einschießen, eine ausgezeichnete Feuerleitung und hohe Treffequote erfüllte. Der Parteiführer "Blau" nutze seine hierdurch gewonnene Überlegenheit, um den angreifenden "roten" Gegner nun endgültig zu werfen. Die Manöverleitung nahm das mit höchster Aufmerksamkeit zur Kenntnis, wie auch den Umstand, dass alle Truppen bei den extrem hohen Temperaturen wirklich Außerordentliches leisteten: denn das in Liebstedt herrschende Kaiserwetter glich schon eher einem "Dreikaiserwetter"!
Nachdem endlich das Signal "Das Ganze – Halt!" allen schwitzenden Manöverteilnehmern die in der Hitze ersehnte Erlösung gebracht hatte, wurden in der kurzen Manöverkritik den Herrn Offizieren diesmal statt der sonst häufig üblichen "Zigarren" nur "Zigarillos verpasst" – und diese kamen dann zum Glück als ganz realer Tabak und waren eine genüsslich-erquickende Gabe von Herrn Oberst König. Die Truppen erhielten noch ein dickes Lob für ihre hervorragende Einsatzbereitschaft auf dem brütend-heißen Gefechtsfeld, es wurde eine abschließende Meldung an Seine Excellenz, den Herrn Generalfeldmarschall, gemacht und dann war der Dienst für alle beendet. Man saß, als es sich abends etwas abzukühlen begann, noch lange in gemütlicher Runde zusammen.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Siggi Behrendt und Lutz Gebhard.
Presseartikel zum Kaisermanöver 2012 in Liebstedt:
- Artikel der "Thüringer Allgemeinen" vom 20.08.2012 [PDF-Datei]
- Artikel von "Deutschland Today" vom 23.08.2012 [PDF-Datei]
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