Die Wilhelminische Zeit im Jagdschloß Karlsbrunn
Vom 31.05 - 02.06.2013 fand zum wiederholten Male das Warndt-Wochenende statt. Bei dieser grenzüberschreitenden Veranstaltung, zur deutsch-französischen Freundschaft, wurden an den unterschiedlichsten Orten die verschiedensten Veranstaltungen durchgeführt. Dabei wurde das Jagdschloß Karlsbrunn in die Zeit der Belle Epoque, bzw. der wilhelminischen Zeit versetzt. Das Treffen in Karlsbrunn wurde vom Verein Historische Uniformen e.V., bzw. seinem Mitglied M.Reimsbach, der Gruppe 67e de Ligne Imperial unter T. Kirch und der Gemeinde Großrosseln organisiert.
Der Einladung dieser Vereine/ Gruppen folgte eine große Abteilung der Westgruppe des VHU, eine noch größere Zahl der HDG IR 30, sowie zahlreiche Einzeldarsteller, auch in Zivil. Ebenfalls vertreten war die Interessengemeinschaft des alten Heeres bis 1918 die im Schloß eine Waffen- und Uniformausstellung zeigte.
Je nach Anreise/ Ankunft hatten die Teilnehmer noch Zeit, besonders die aus England angereisten Mitglieder des IR 28, eine Schlachtfeldbegehung der Spicherer Höhen durchzuführen.
Nachdem die meisten Teilnehmer dann Freitags angereist waren, kam es zu einer ausgedehnten und herzlichen Begrüßung, auch mit lange nicht mehr gesehenen Kameraden. Bis in die frühesten Morgenstunden wurde gefeiert. Sicherheitshalber wurde dieses freudige Ereignis am nächsten Abend wiederholt.
Bei Dienstbeginn waren aber alle wieder zur Stelle. So ging es am Samstag Morgen zu einem nahe gelegenen Schießstand, dort wurde ein Preisschießen für Mannschaften veranstaltet. Offiziere durften außer Konkurenz teilnehmen.
Das Schießen gewann ein Kamerad aus England. Ihm wurde nach der Rückkehr ins Jagdschloß der Preis ausgehändigt.
So wurden auch der Bürgermeister J. Dreistadt und die Mitarbeiterin der Gemeinde Frau Haag für ihre Hilfe bei der Organisation ausgezeichnet. Ohne deren Unterstützung die Veranstaltung so kaum vorstellbar gewesen wäre. Was aber auch zeigt was möglich ist wenn man die Unterstützung der Gemeinde hat, bzw. was für eine hervoragende Veranstaltung die Gemeinde dafür bekommt. Jedenfalls so gut das der Bürgermeister in seiner Unterstützung nicht nachlassen will und sogar nächstes Jahr noch ausbauen will.
Zudem wurde S. Wallner für seine tatkräftige und moralische Hilfe bei den Vorbereitungen geehrt.
Belebt wurde da schon das Lager der Franzosen mit Artillerievorführung und einer 1871 Darstellung.
Anschließend begann der Dienstbetrieb in und um das Schloß. Hier wurde neben der erwähnten Waffenausstellung eine Telegraphenstelle mit Originalapparaturen nicht nur gezeigt, sondern auch betrieben. Besucher konnten Telegramme aufgeben, die dann über die Apparate auch wirklich versendet wurden.
Eine Tür weiter arbeitete der große Generalstab, der von den Mitgliedern der DGHU besetzt war, welche die Schlacht von Spichern dem interessierten Publikum erläuterten.
Dank der zahlreichen Mannschaftsdarsteller der IR 30 und IR 28 konnte einmal ein großer Wachwechsel geübt und durchgeführt werden.
So konnte die Wache sogar den Bürgermeister von Großrosseln in die eigens eingerichtete Zelle überführen. Im Wachtbuch wurde unter dem Punkt "Vergehen" bemerkt: "Diebstahl von zwei Kohlköpfen, wurde auf freien Fuß gesetzt, versprach Lohnerhöhung für seine Mitarbeiter". So steht sein Name als Insasse auf der Tür (Bild 14).
Die Damenwelt durfte sich bei einem Picknick unter den Bäumen vergnügen, wobei auch männlicher Besuch gerne gesehen wurde.
Absoluter Höhepunkt dieses Tages war der große Zapfenstreich.
Am Sonntag Morgen riefen nicht nur die Glocken der Kirche zum Gottesdienst, nein auch der Stabstrompeter verstärkte den Ruf der Kirche. So umrahmte sein Trompetenspiel, als eigentlicher Höhepunkt, die Predigt.
Danach wurde der normale Dienstbetrieb wieder aufgenommen, auch der Korbflechter war wieder zugegen. Unterbrochen wurde der Dienst durch eine Moden- und Uniformvorstellung und einem abschließenden Gruppenphoto.
Allen Teilnehmern und Zuschauern hat es einen Riesenspaß gemacht. Hoffentlich erfahren die Organisatoren diese Freude und Anerkennung so das sie dadurch Kraft schöpfen auch nächstes Jahr so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Denn dort können die verschiedenen Interessen des bunten und des feldgrauen Rockes, aber auch der zivilen Darstellung an einem Ort vereint werden.
Vielen Dank an G. Meinerzhagen und M. Reimsbach für Textbeiträge und Bereitstellung von Bildern
GGR4
Termine
Hier folgen demnächt die Termine und Ankündigungen für 2021.