Heidehof 2018

„Heidehof“ heißt schon seit einigen Jahren das VHU-Format fürs WWI-Reenactment in Feldgrau. Die Vereinsmitglieder mieten sich dazu auf altem Armeegelände ein. Als Quartiere stehen geräumte Munitionsbunker oder auch mal Truppenunterkünfte zur Verfügung. Wer es noch authentischer mag, kann auch unter Zeltplanen im Graben nächtigen. Nachgestellt werden Angriff, Verteidigung und Grabenkampf wie vor 100 Jahren.

Im Oktober 2018 ging „Heidehof“ in der Nähe von Torgau an der Elbe in die fünfte Runde. Die Mitspieler waren aus allen Himmelrichtungen angerückt. Es waren sogar Kameraden aus Polen und USA mit von der Partie. Die Rahmenlage „Ostfront 1917“ ließ ihnen viel Raum für Scharmützel aller Art. In der Einladung hieß es: „Gegnerische Trupps sind in den Rücken der deutschen Stellungen gelangt und stören die Aktivitäten der Deutschen. Ein unhaltbarer Zustand, dem mit allen Mitteln begegnet wird. Kann es gelingen, den Gegner in den Weiten der Wälder zu stellen?“

Ein Höhepunkt von „Heidehof 18“ war das Motorfahrrad-Rennen am Kameradschaftsabend. Obermatrose Jonathan vom „Marinekorps Flandern“ hatte Gernot, den bekannten MeFi-Kameraoperateur, zu einem 500-Meter-Rennen herausgefordert. Es war ein großer Spaß für die Zuschauer aller Waffengattungen, als die beiden Teufelsfahrer auf ihren historischen motorisierten Velozipeds losknatterten! Bei annähernd gleicher Motorleistung (5 PS) hatte der schlanke Obermatrose einen Gewichtsvorsteil. Er wurde der „Sieger von Torgau“.

Am nächsten Tag gingen die Gefechte weiter. Bemerkenswert war der Einsatz historischer Instrumente der Psychologischen Kriegsführung. Hauptmann König hatte dazu einen Grammophon-Trichter mitgebracht, über den er die gegnerische Front mit demoralisierenden Parolen beschallte. Doch Sieger war letztlich immer die Feldküche. Ihr konnte kein Heidehof-Kämpfer widerstehen. Ein großes Dankeschön geht daher an Olaf und seinen Feldküchentrupp.